"Goldene Aue" beschließt Resolution gegen Rechts

Noch im letzten Jahr versuchte das Bündnis mit der Verbandsgemeinde "Goldene Auge" ins Gespräch zu kommen, um Unterstützung für seine Aktionen in Berga für Aufklärung über das Geschehen und damit gegen das Nazifest im Gewerbegebiet zu erhalten. Zum damaligen Zeitpunkt fand man damit keinen Anknüpfungspunkt. Durch die Einbringung einer Resolution in  den Verbandsgemeinderat durch Carola Kunde haben auch wir nun Hoffnung auf mehr Unterstützung und Gespräche mit der Gemeinde.
Nachfolgend veröffentlichen wir nun die eingebrachte und einstimmig angenommene Resolution.

Resolution gegen Rechtsextremismus


In der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ leben knapp 10.000 Menschen in den Gemeinden Berga, Brücken-Hackpfüffel, Edersleben, Kelbra und Wallhausen unter dem Leitbild der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in einer Gemeinschaft und im gegenseitigen Respekt. Angesichts der vielfältigen Wurzeln und Traditionen dieser Menschen sind Verständnis, Toleranz und Offenheit im Alltag unverzichtbar. 

Mit großer Sorge nehmen wir daher zur Kenntnis, dass zum wiederholten Mal ein rechtsradikales „Familienfest“ im bergaer Gewerbegebiet stattfinden soll und die Gemeinde damit wiederholt Aufmarschplatz hunderter Rechtsradikaler gemacht wird. Es schmerzt uns hinnehmen zu müssen, dass Flächen welche für hochwertige Investitionen und moderne Industrieanlagen zur Verfügung gestellt wurden, für den Auftritt rechter Prominenz, Hassreden und hasserfüllter Musik missbraucht werden soll.

Dies ist ein Versuch neonazistischer Kräfte den Menschen eine grundlegend neue Richtung zu geben und zu verschleiern, dass den Nazis ein freiheitliches und weltoffenes Zusammenleben widerstrebt. Intoleranz, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind Kern ihrer Weltanschauung, was die Menschheit im vergangenen Jahrhundert schmerzlich erfahren musste. 


Wir, der Verbandsgemeinderat „Goldene Aue“ werden nicht zulassen, dass erneut Menschen aus unserer Gemeinschaft aufgrund ethnischer Herkunft, religiösem Bekenntnis, sexueller Orientierung oder politischer Überzeugung ausgegrenzt oder verfolgt werden oder zu Schaden kommen. Rechtes Gedankengut ist für uns unter keinen Umständen akzeptabel. Wo immer es möglich und notwendig ist, werden wir nationalsozialistischen Bestrebungen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln Einhalt gebieten, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen. 

Dies sind wir auch gegenüber den jungen Menschen in unseren Gemeinden schuldig. Wir müssen ihnen zeigen, dass komplexe gesellschaftliche Herausforderungen mit stumpfen Parolen nicht gelöst werden, sondern weltoffenes, demokratisches und tolerantes Handeln bedürfen. Wir wollen dies durch die aktive Unterstützung bei Aufklärung der Bürger durch Initiativen, Vereine und Verbände deutlich machen. Auch gilt es in Zukunft genauer hinzuschauen und „Nein!“ zu sagen, um damit Zivilcourage zu fördern und neofaschistischem Gedankengut und Alltagsrassismus mit aller Deutlichkeit entgegen zu treten.


Wir, die politische Verantwortlichen, werden mit gutem Beispiel voran gehen und der rechten Szene geschlossen und energisch entgegen treten. Wir unterstützen daher auch alle kreativen und friedlichen Aktionsformen gegen Rechts, denn diese sind für uns Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme und Vielfalt. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam mit uns am 8. & 9. August 2014 Gesicht zu zeigen und die Aktionen für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz in unseren Gemeinden und im Landkreis zu unterstützen.